15 Okt Bruxismus
Wie Sie die Anzeichen von Bruxismus erkennen
Viele unserer Patienten, die mit einem CMD Rezept zu uns kommen, weisen ein multiples Beschwerden-Bild auf. Funktionseinschränkungen im Bereich des Kiefergelenks, Gelenkgeräusche, Schmerzen im Bereich der Kaumuskeln in unterschiedlicher Ausprägung zählen zu den häufigsten Symptomen.
Auf der Suche nach der Ursache sollte das Ausüben von Parafunktionen abgeklärt werden. Da diese häufig unbewusst ausgeübt werden, ist es nicht selten, dass Patienten die Frage danach mit Ahnungslosigkeit oder gar einem deutlichen „NEIN!“ beantworten. Davon sollten wir uns nicht in die Irre führen lassen.
Doch woran können wir als Therapeuten erkennen, ob der Patient Parafunktonen ausübt:
Folgende Merkmale können ein Indiz (!) für Bruxismus sein.
- Schlifffacetten: Achtung: Für Ungeübte nicht leicht zu erkennen.
- Zungen- oder gar Wangenimpressionen
- Beißspuren an der Wange (intraoral) oder Lippen
- Zahnlockerungen oder zerstörte Zahnoberflächen
- Muskelsteifigkeit oder Muskelüberempfindlichkeiten im Bereich der Kaumuskulatur
- Kopfschmerzen im Bereich der Schläfe
- Hypertrophe Kaumuskeln
- Schmerzen im Kiefergelenk
Wichtig zu erwähnen ist, dass es sich hierbei um Indizien handelt, die möglicherweise für das Ausüben von Parafunktionen sprechen. Als Goldstandard zur Diagnostik rät die Wissenschaft zur Polysomnografie. Diese findet jedoch in der Praxis aufgrund eines sehr unausgewogenen Kosten-Nutzen-Faktors selten Anwendung.
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Quelle: Irma Feurer: „Bruxismus und Physiotherapie- Einflussmöglichkeiten von Physiotherapie bei der Behandlung und Wege der Evaluation“ aus.
Zeitschrift für kraniomandibuläre Dysfunktionen 2019;11(1):151-162