Teil 1: Alles im Lot – Verkettungsmechanismen bei CMD

Teil 1: Alles im Lot- Verkettungsmechanismen im Rahmen der CMD erkennen

Das kraniomandibuläre System (CMS) ist sehr stark vernetzt. Neben den knöchernen (Cranium und Mandibula) und deren angrenzenden myogenen Strukturen (Kaumuskulatur ua) wirken zusätzlich noch andere Systeme auf das CMS. Hierzu zählen das sympathische Nervensystem, das trigeminale System sowie Gefäße und Nerven, die den Kopf innervieren. Auch nimmt das Hormonsystem Einfluss. So bewirkt bsp. ein Anstieg des Kortisolspiegels eine Aktivierung des Kausystems

Sollten sich also Störungen im CMS entwickeln- eine CMD reicht es daher oft nicht aus, die arthrogenen und myogenen Strukturen isoliert zu betrachten. Ein ausführliches Screening ist hierfür notwendig. Mithilfe dessen gilt es herauszufinden, welche der vielen potentiellen Störfaktoren ursächlich für eine Störung im CMS sein können.

Verkettungsmechanismen erkennen

Unser Organismus ist bestrebt eine aufrechte Haltung sowie eine lotrechte Aufrichtung des Kopfes zu erzielen. Dafür schafft er einen myofunktionellen Ausgleich, der sich auf aufsteigende und absteigende Bahnen bezieht. Um dieses komplexe System verstehen zu können, müssen wir uns die Regelmechanismen der posturalen Steuerung vor Augen führen.

Wenn die lotrechte Haltung gefährdet ist, kann der menschliche Organismus dies durch Kompensations- und Adaptationsmechanismen ausgleichen. Sind diese jedoch vermehrt von Nöten, um ein Gleichgewicht herzustellen, kann dies auf Dauer zu einer Störung im Craniomandibulären System führen. Es entwickelt sich eine CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion).

Die Folgen können sich nicht nur lokal rund um das Kausystem manifestieren. Ebenfalls kann es auch zu Veränderungen der Biomechanik, des Energieumsatzes und des respiratorischen und zirkulatorischen Systems kommen.

Mögliche Ursachen der Dysfunktion sind eine Fehlhaltung der HWS, eine Okklusionsstörung und Stress. Aber auch eine fehlerhafte ausgebildete Zungenmuskulatur können zu motorischen Fehlfunktionen führen. Dieses Phänomen ist bei Kindern im frühen Alter zu erkennen.

Ziel der Diagnostik im Rahmen der CMD ist es, diese Verkettungsmechanismen und Zusammenhänge zu erkennen (Screening).

Mehr Informationen zum Thema Verkettungsmechanismen innerhalb der CMD erlernt Ihr in unserem Workshop/Aufbaukurs.

 

Quelle: Dt Heilprakiterzeitschrift 07/2018: Autor: Simon Strzemsky