Teil 2: Alles im Lot – Verkettungsmechanismen bei CMD

Teil 2: Alles im Lot- Verkettungsmechanismen im Rahmen der CMD erkennen

In unserem ersten Teil des Artikel „Alles im Lot“ haben wir Euch die Zusammenhänge des Craniomandibulären Systems mit anderen Regulierungssystemen im menschlichen Körper vorgestellt.

Ebenfalls wurden die Regelmechanismen im Körper kurz erläutert.

Im Rahmen der Diagnostik bei Patienten mit Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) ist es zum einen wichtig, von diesen Zusammenhängen zu wissen. Auch ist es wichtig, die beeinflussenden System zu differenzieren. In diesem Artikel möchten wir Euch die aufsteigenden Verkettungen vorstellen.

Beispiel einer Fehlstellung – das Becken

Ein Beispiel für eine aufsteigende Verkettung ist eine Fehlstellung des Beckens, die weitere kranial im Körper Schmerzsymptome verursacht.

Durch die Fehlfunktion im Becken kann es folglich zu einer funktionellen und muskulären Verkürzung eines Beines kommen. Durch muskuläre und vor allem fasziale Spannung versucht der menschliche Organismus diese Veränderung (Beinlängenverkürzung) auszugleichen. Das Ziel ist die Aufrechterhaltung einer lotrechten Körperposition mit horizontaler Ausrichtung der Augen. Diese muskulären und faszialen Spannungsveränderungen durchlaufen den gesamten Körper und können an spezifischen Stellen ebenfalls zu Veränderungen führen. Hier ist besonders der Bereich der subokzipitalen Region (SOR) betroffen. Durch die starke (auch neuronale) Verbindung zum Kiefergelenk können andauernden Spannungsveränderung in diesem Bereich Störungen im CMS (Craniomandibuläres System- siehe auch Teil 1 des Artikels „Alles im Lot“ LINK) bedingen. Eine CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) wäre die Folge. Der Patient könnte in diesem Beispiel über Beschwerden im Kausystem oder Bewegungsauffälligkeiten klagen.

Die Bedeutung des Screenings

Durch ein gezieltes Screening kann man nun die aufsteigende Verkettung ausdifferenzieren.

So können wir Inhibitionstests nutzen, um  fasziale und neurale aufsteigende Verkettungen aufzuspüren. Hierfür werden Strukturen untersucht, die faszial mit dem CMS in Verbindung stehen.

Ebenfalls könnte durch eine Probebehandlung unser Verdacht auf eine aufsteigende Verkettung bekräftig werden. Wird durch eine manualtherapeutische Behandlung die Funktionsstörung im Becken behoben, hätte dies auch einen positiven Einfluss auf die – in unserem Beispiel- Schmerzsymptomatik im Bereich des Kiefergelenks oder Bewegungsauffälligkeiten des Patienten.

In unserem nächsten Artikel stellen wir Euch die absteigenden Verkettung im Rahmen einer CMD vor.

Mehr Informationen zum Thema Verkettungsmechanismen innerhalb der CMD erlernt Ihr in unserem Workshop/Aufbaukurs.

 

Quelle: Dt Heilprakiterzeitschrift 07/2018: Autor: Simon Strzemsky